Der Beagle als Familienmitglied und Jagdhund

 

LAFORA

ist ein recht aktueller Fall einer erblich bedingten Stoffwechselkrankheit, die nun mittels Gen-Test frühzeitig vor einem Zuchteinsatz diagnostiziert werden kann. Der Verlauf vom Erkennen eines Handlungsbedarfs bis zu verbindlichen Vorgaben zur Eindämmung dieser Erbkrankheit war (ist) wie folgt:

Die Krankheit LAFORA ist eine Mutation an dem Gen EPM2B und eine Erbkrankheit. Dieser Gen-Defekt  und seine nicht geahnte Verbreitung unter der Hunderasse Beagle wurde circa Mitte 2017 Thema beim BCD.

Seit ungefähr 2011 ist diese Erkrankung unter der Rasse Beagle bekannt und konnte nur mittels Obduktion bestätigt werden.

Im Zeitraum 2015/16 ermöglichten BCD-Kontakte nach Kanada erste Gen-Tests am Beagle.  Während dieser Zeitspanne wurde unter den Züchtern beim BCD recht individuell  versucht,  eine weitere Verbreitung der LAFORA-Krankheit  zu verhindert. Einige Züchter verfügten im Verdachtsfall  eine persönliche Zuchtsperre für ihren Hund, nahmen aber Abstand von einem solchen Gen-Test, da der Aufwand recht groß, kostspielig und das Ergebnis nicht zertifiziert war. Es wurde auf eine zeitnahe Möglichkeit eines solchen Tests in einem europäischen zertifizierten Labor gehofft und gewartet. Andere Züchter warteteten ebenfalls auf einen solchen Test, waren sich in ihren weiteren Verpaarungen wohl sehr sicher und züchteten weiter.........


Ende 2017 war es dann so weit. Nun bestand bei einem akkreditierten Labor GENOMIA die erste Möglichkeit,  für die Rasse Beagle diese genetische Belastung mittels Gen-Test  ermitteln zu lassen. Weitere Labore, z.B.  LABOKLIN, bieten diesen Gen-Test nun ebenfalls an (Kosten circa 100,-€ pro Hund).

Von offizieller BCD-Seite gab es bis März 2018 keine Möglichkeit, rechtlich verbindliche Vorgaben in Sache Zucht durchzusetzen.

Mit dem zertifizierten Gen-Test  und dem erkannten Handlungsbedarf aufgrund vorliegender Testergebnisse erfolgte für alle Züchter im BCD nun ein verbindlicher Beschluss wie folgt:

Mit dem Stichtag 01.03.2018 müssen beim BCD alle zuchtaktiven Hunde auf LAFORA getestet bzw. muss die Belastung wegen des autosomal rezessiven Erbgangs geklärt sein.

Ab dem Verpaarungs-Datum 01.03.2018 soll und darf es aufgrund von Verpaarungsvorgaben zukünftig keine an LAFORA erkrankten BCD-Welpen (LAFORA P/P) mehr geben.

Zur Zucht zugelassen sind dann nur noch LAFORA freie Hunde (LAFORA N/N) und Anlagenträger (LAFORA N/P). Eine Verpaarung von Anlagenträger untereinander ist untersagt. Erkrankte Hunde (LAFORA P/P), sofern durch offizielle Meldung bei der Zuchtleitung vom Eigentümer/Besitzer genannt und  in die Datenbank DOGBASE eingepflegt,  ist die Zulassung einer Verpaarung aufgrund der Kontrolle innerhalb des BCD entzogen. Gleiches gilt für BCD-Beagle mit Zuchtzulassung, deren LAFORA-Status nicht geklärt ist. Sonderregelungen wurden (leider) für "Auslandsverpaarungen" mehrheitlich beschlossen.

Auf Dauer soll diese Gen-Mutation  in den BCD-Würfen verschwinden.


Informationspflicht der Zuchtstätte

Zur möglichen Anzahl erkrankter Beagle innerhalb der BCD-Population gibt es keine verlässlichen Daten. Mögliche betroffene Zuchtlinien sind bekannt. Die Käufer von Welpen aus diesen Linien wurden nur dann informiert, sofern sich die Verantwortlichen zugehöriger Zuchtstätten dazu verpflichtet sahen. Eine Informationspflicht wurde in dieser Sache von offizieller Seite nicht ausgesprochen.

Hundebesitzer können mittels der VDH/BCD Zb.-Nummer (siehe Ahnentafel) beim BCD hierzu Informationen einholen bzw. nun mittels Gen-Test in Sache LAFORA-Belastung Sicherheit erlangen.

Mit diesem Beschluss ist der BCD federführend in Europa. Andere Zuchtverbände sind informiert, holen sich Rat beim BCD und verfahren hoffentlich im Sinne des Tierwohls  entsprechend.

Informationsquellen zu LAFORA
Umfangreiche Informationen hierzu sind unter der Google-Suche "Lafora Beagle" zu finden.